Dienstag, 25. Oktober 2011



ovb-online am 25.10.2011

Ein interessanter Querschnitt

Mit einer Gemeinschaftsausstellung verabschiedet sich die Künstlergruppe "Raum02" vom Ausstellungsjahr 2011. Bevor die kleine, aber feine Galerie in der Mühldorfer Weißgerberstraße im Winterschlaf versinkt und Platz macht für die Geschenkkorbpacker der "Köstlichen Kiste" präsentiert sich noch einmal der harte Kern: mit Florian Ecker, Christoph Gemander, Kerstin Gemander, Michael Kragler, Ernst Lechner, Florian Lechner, Monika Reinhart und Matthias Trager.

Mosaik mit Postkarten: Monika Reinharts aktuelle Arbeit im "raum02". Fotos fng

Bemerkenswert dabei, dass einige Künstler mit Techniken aufwarten, mit denen sie bisher wenig bekannt sind. So hat Altmeister Ernst Lechner einen Baum aus seinem Garten entrindet, beschnitten und die Holzoberfläche geglättet. "Nature morte", ein Stillleben also, von einer ungewöhnlichen Dimension. Eine Art Andenken? Ebenfalls in diesem Sinn präsentiert Matthias Trager eine strukturierte Bronzeplatte.

Die beiden Jungen, vielleicht sogar Wilden, stellen die größten Ansprüche an den Betrachter: Eine längliche braune Pfütze heißt "im sumpf" - ein Minimalismus von Florian Ecker, zu dem jeder seine eigenen Gedanken entwickeln muss. Vielleicht ein aktueller politischer Kommentar? Florian Lechner arbeitet mit opaken weißen Folien: gekrümmt an die Wand genadelt. Es entsteht ein Spiel mit Linien und Licht, das allerdings etwas blass neben den kraftvoll-farbigen Werken der Kollegen wirkt.

Zum Beispiel das "Postkartenmosaik" (ohne Titel) von Monika Reinhart. Etwa 50 Einzelmotive, abstrakt, hat sie zu einem Breitformat an die Wand genadelt. Die einzelnen runden Formen der Motive mit ihrer Farbigkeit heben die Strenge des Rechteckrasters etwas auf. Wenn es nicht uncharmant wäre, möchte man sagen, auch da schaut eine Altmeisterin heraus.

Michael Kragler ist mit einem Paar, einem Diptychon vertreten: Strukturen auf rotem und blauem Grund, die vermutlich aus der Reduktion von Landschaftsmotiven entwickelt wurden.Christoph Gemander präsentiert eine Gipsbüste mit Mosaikoberfläche. Die Stiche von Kerstin Gemander hätten es verdient, im vorderen Raum, am Licht gezeigt zu werden. Ihre Handschrift sind die Figuren, die sich aus feinen Linienstrukturen herauskristallisieren.

In jeder Hinsicht: ein sehr interessanter Querschnitt.

Die Ausstellung ist noch einmal im Rahmen der Jahres-Finissage am kommenden Freitag, 28. Oktober, um 19 Uhr, in der Weißgerberstraße 11 zu sehen - musikalisch umrahmt von einer Mischung aus Klavier Trio und Vocal Jazz, präsentiert vom Sänger und Schlagzeuger Bernhard Henke zusammen mit dem Pianisten Bertram Liebmann und Peter Müller am Bass.




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