Samstag, 27. September 2008

»Kopfüber zum Mittelpunkt der Welt« ⋄ Pressemitteilung

oktober-ausstellung
»Kopfüber zum Mittelpunkt der Welt«
florian lechner


In der Oktoberausstellung im raum02 zeigt Florian Lechner seine neuen künstlerischen Arbeiten.
Die Vernissage findet statt am Freitag, 3. Oktober 2008, ab 19 Uhr.
Katrin Braasch, Kunsthistorikerin aus München, führt in die Arbeit des Bildhauers ein.

Florian Lechner (*1981) knüpft mit der Einzelausstellung in raum02 thematisch an seine Salz- und Kakaoarbeiten an, die in diesem Sommer während seiner Teilnahme an der renommierten internationalen Sommerakademie für Bildende Künste in Salzburg entstanden sind. Exklusiv für die Oktoberausstellung im raum02 entwickelt Lechner eine Rauminstallation. Außerdem werden neue Versionen einzelner ausgewählter Salzburger Arbeiten gezeigt.

Florian Lechner nutzt, stets an Ort und Raum(gefühl) orientiert, einfachste Materialien wie Salz und Kakao, aber auch Mehl oder Schokoladencreme in einem alltagsfremden Kontext. So schafft Lechner Teppiche aus Salz, überzieht Wände mit Kakao und lässt auf Böden sowie aufgebockten Flächen tatsächlich nicht vorhandene Zierdeckchen entstehen. Man könnte von einer Art Metamorphose sprechen, die all jene Materialträger durchmachen: harte, kalte Steinwände erscheinen wie samtige Wandteppiche, während sich eingemehlte Sessel ähnlich verschneiter Landschaften in einer diffusen weißen Oberfläche scheinbar aufzulösen beginnen.

Die Arbeiten von Florian Lechner zeichnet ein temporärer Charakter aus. Doch trotz ihrer Endlichkeit entwickeln sie eine solch dominante Präsenz im Raum, dass ihnen der Betrachter nicht auskommen kann. Der Rezipient wird in das durch die Arbeiten provozierte Spannungsfeld aus Berührungsangst und Neugier hineingezogen - man ist der Angst ausgesetzt, sie zu berühren, und zugleich dem Wunsch, sie sinnlich erfahren zu können.

Anders als konsumkritischen Künstlern wie Thomas Rentmeister, geht es Lechner darum, rein formale Arbeiten zu schaffen, die jeglicher konkreter Bildsprache entbehren und konsequent auf ein Minimum reduziert sind. Mehr interessieren ihn die spezifischen Eigenschaften der Materialien, mit denen er arbeitet, denn ihr ursprünglicher Verwendungszweck oder die ihnen anhaftenden Assoziationen. Florian Lechner, der seit ein paar Jahren an der Akademie der Bildenden Künste unter Hermann Pitz studiert, kann daher mit seinem Werk vor allem in der Tradition minimalistischer Strömungen gesehen werden.

Zur Finissage am Freitag, 31. Oktober, ab 19 Uhr legt Oskar Hermann - bekannt als Schlagzeuger der Band Freizeit 98 (www.freizeit98.de) - im raum02 ambient electronic noise music auf. Mit der Ausstellung von Florian Lechner endet zugleich die diesjährige Ausstellungssaison im raum02. So lautet das Motto dieser Abschlussveranstaltung »Crescendo al Fine«, bei der es also nochmal lauter wird und doch so unaufdringlich und spannend wie die Arbeiten Lechners.

raum02

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