Donnerstag, 10. September 2009

"Business as usual" - Kollektivausstellung im Raum 02

Hübsches Sammelsurium

Diese Gruppenausstellung im "Mühldorfer Raum 02" hat von vielem etwas - äußerlich ein sehr großes Kellerregal, in dem sich ein Sammelsurium befindet. Die Situation, in die der Betrachter gerät, lässt an dokumentarische Kunst denken, und wirklich, die Sache hat davon etwas. Und der Bestand in diesem Keller sind lauter Kabinettstücke:

Kunst im Kellerregal.

© OVB

Kunst im Kellerregal.

Stirnseitig hängt ein Druck von Mathias Trager mit dreierlei Techniken, ein Superblatt. Dann Fotoarbeiten von Bernhard Edmaier und Angelika Jung-Hüttl: Vulkanlandschaften, Vorstufen eines Buchs; vom unlängst verstorbenen Stefan Engelhart sind serielle Skizzen aus einer Waldkraiburger Ausstellung zu sehen.

Außerdem: Aus Zeitungsmotiven gebaute Mini-Theaterszenen von Christoph Gemander, zwei Videos von Kai Nörtemann und Gipsmodelle von Michael Kragler, Planung für künftige Arbeiten. Man schmökert in Dokumentationsmappen von Florian Lechner und sieht die acht spontanen Skizzen "Mühldorf-Passau", entstanden bei einer Bahnfahrt von Monika Reinhart. Dies ist nun das eigentlich dokumentarische Motiv in der Sammlung.

Hier können einige Dinge nur schlaglichtartig angesprochen werden, die neben den Exponaten von Manfred Baumgartner, Desiree Düdder, Florian Ecker, Kerstin Gemander, Bernhard Henke, Herbert Janesch, Ernst Lechner, Martin Müller, Dr. Elif Özmen, Anette Saller und Bruno Wank aufgefallen sind - subjektiv.

Im ersten Moment erscheint die Situation befremdlich, weil scheinbar unattraktiv und eben nicht im Stil üblicher Präsentationen. So wurde mit einer passenden, weil in der Situation absurden, Eröffnungslesung von Christoph Gemander die Werkschau eingeweiht. Offenbar haben die Besucher die Ausstellung gut angenommen, denn es entstand rege Aktivität, es durfte, sollte alles angefasst werden und das Interesse hielt über zwei Stunden an. Dieser Ideenflohmarkt schlug ein, man hätte etwas verkaufen sollen. So trat zutage, was jeder der Gruppe macht, also sein normales Geschäft, sein "usual business". Aber im Gegensatz zum Flohmarkt nur Echtes, Neues. Empfehlenswert, sich auf diese Präsentation einzulassen.

Gefunden in der OVB-Onlineausgabe vom 10.09.2009

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