Mittwoch, 20. Januar 2010

februar-ausstellung

»bühne frei«

florian ecker & florian lechner



Zum Auftakt der Ausstellungssaison 2010 im raum02 laden Florian Ecker & Florian Lechner zur Eröffnung von »Bühne frei« in die Weissgerberstrasse 11, Mühldorf. Beginn der Vernissage am Freitag, den 5. Februar 2010, ist ab 19 Uhr.


Florian Ecker und Florian Lechner, beide Bildhauer und Studenten an der Akademie der Bildenden Künste München, laden zur Premiere ihrer ersten gemeinsam entwickelten und ausgeführten Installation. Im ständigen Ringen um die eigene individuelle Arbeit erklären beide kurzerhand den raum02 zum Schauplatz der Auseinandersetzung um künstlerische Freiheit und treten zusammen an.


Dem Besucher dürfte schon beim Blick durch die großen Glasfenster von der Strasse her die annähernd raumfüllende Holzkonstruktion ins Auge stechen. Selbstbewusst steht sie im Raum wie eine autonome Plastik. Pressspanplatten und auch Teppich, beides Elemente aus dem Materialrepertoire der beiden Bildhauer, finden in der Installation Verwendung. Von den Dimensionen ist sie so angelegt, dass man bei Betreten des raum02 schon fast mitten darin steht. Korrekter Weise könnte man daher wohl auch schon von einem Environment sprechen.

Die Frage die sich unwillkürlich stellt, ist gegebener Maßen jene, wo denn die Arbeit nun beginnt und wo sie endet - im materiellen wie auch inhaltlichen Sinne. Assoziationen mit Messeständen tun sich auf, die einer Edelboutique läge wohl auch nicht so weit entfernt - allerdings hat die Arbeit gewisse Züge eines Provisoriums oder auch etwas von Do-It-Yourself. Roh mutet das pur eingesetzte Material an, wirkt effizient und reduziert. Es wird offensichtlich trotzdem kein kleiner Arbeitsaufwand betrieben. Details wie präzise gesetzte Verschraubungen der Plattenware sind auszumachen. Doch so präzise im Detail die Arbeit auch scheinen mag - ein konkretes Bild, einen Verweis auf einen spezifischen Kontext verweigert sie oder lässt ihn eben bewusst offen. Das einzig greifbare sind die gefüllten Sektgläser - Bühne frei....


Florian Ecker (`77) und Florian Lechner (`81) ist gemein, dass ihre Arbeiten stark selbstreflektierend angelegt sind. Während Ecker sich mit dem Selbst als Individuum innerhalb der Gesellschaft auseinandersetzt, so befinden sich Lechners meist konzeptionell angelegte Arbeiten im Spannungsfeld zwischen Künstlerdasein und Kunstproduktion. Materialfetischisten sind sie beide.

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