juni-ausstellung
»M.HART «
anton empl
Im Juni bespielt Anton Empl, Jahrgang 1951, den Mühldorfer raum02. Der Titel seiner Ausstellung lautet »M.HART «.
Seine Ausbildung zum Kunsterzieher erhielt er an der Münchener Kunstakademie, wo er bei Professor Horst Sauerbruch studierte. Seit 1982 lebt und malt Empl in Dorfen und unterrichtet am dortigen Gymnasium.
Seine Ausbildung zum Kunsterzieher erhielt er an der Münchener Kunstakademie, wo er bei Professor Horst Sauerbruch studierte. Seit 1982 lebt und malt Empl in Dorfen und unterrichtet am dortigen Gymnasium.
Als Maler befasst sich Anton Empl vornehmlich mit der Landschaft und deren Veränderung durch Licht – aber auch durch Menschen. So wird es auch in Mühldorf geschehen, wo der Mühldorfer Hart, ein zwischen Mühldorf und Waldkraiburg liegendes Naherholungsgebiet, zum Motiv wurde.
Weicht man von den ausgewiesenen Wegen ab, wird die Schönheit dieses Waldstückes hinterhältig:
Unter dem zynischen Decknamen Weingut 1 sollte hier eine Rüstungsanlage gigantischen Ausmaßes entstehen, getarnt im Wald, noch im letzten Kriegsjahr! Ein mächtiger Betonbogen des NS-Fliegerbunkers, der nach der Sprengung von sechs weiteren als unübersehbares Zeichen übrig blieb, erinnert heute nach 65 Jahren an diesen menschenverachtenden Größenwahnsinn. Anton Empl sucht seit über 35 Jahren immer wieder diesen Ort auf. Und er malt ihn. In seinem Selbstverständnis als Landschaftsmaler kann er ihn nicht aussparen: Ein Versuch, das dichte Nebeneinander von Schönheit und Grausamkeit auf dieser Welt begreifen zu können.
Die Natur macht das Erinnern an die unvorstellbaren Schicksale der jüdischen KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene, die im Hart stattgefunden haben nicht leichter, schließlich bildet sich im Laufe der Zeit ein Pflanzenteppich über dem Massengrab und weiches Moos breitet sich auf den gesprengten Betonkoloss aus. Menschen kämpfen hilflos gegen das Vergessen, indem sie das wilde Wuchern aufhalten wollen.
Mit seinen Bildern will der Künstler auch gegen eben dieses teils absichtlich, teils unabsichtlich stattfindende Vergessen anmalen. „Dem aufmerksamen Betrachter wird nicht entgehen, dass der Begriff Landschaft weiter gefasst ist, den Menschen oder beispielsweise durch ihn verursachte Missstände mit einbezieht. "Die eigenwilligen Landschaftsbilder von Anton Empl geben der Heimat ein Gesicht, das realistischer ist als jede naturalistische Darstellung“ [ENN 1999], stellt Peter B. Heim fest.
Empl malt mit verschiedensten acrylgebunden Materialien, neben Farbpigmenten auch mit Erde, Sand, Staub, Holzstücken, Fotos und Papierfetzen. Als Bildträger verwendet er oft eine über eine Leinwand gespannte Acrylfolie. Pastoser Farbauftrag wechselt mit dünnen Lasuren, spiegelglatte Oberfläche mit matter und körnig rauer, vehementer Pinselduktus mit sanften Farbverläufen, Zufälliges mit genau Kalkuliertem, Leere mit Fülle.
Die Vernissage findet am Freitag, den 1. Juni um 19 Uhr statt.
Der Eintritt ist frei.
Der Eintritt ist frei.
Matthias Trager; Mai 2012
Foto: Anton Empl, Atelieransicht
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