Andrea Unterstraßer im raum02
So wild
Guerilla Knitting und röhrender Hirsch: Diese beiden Aspekte sind sicher keine umfassende Beschreibung für das Werk von Andrea Unterstraßer, aber sie sind die beiden maßgeblichen Punkte in der September-Ausstellung in der Galerie raum02 in der Weißgerberstraße in Mühldorf.
Titelgebend für die kleine Werkschau ("echt wild") ist ein Zyklus, der wohl die Frage nach dem Sinn des edlen Waidwerks stellt: zu sehen ist etwa ein Dutzend Motive in zartem Rohweiß gestickt - mit Floralem, mit dem Jäger und (am Schluss) mit dem erlegten Hirschen.
Darüber hinaus fallen Unterstraßers Collagen ins Auge - ebenfalls mit gestickten Motiven. Und nicht zuletzt ihre im Sinn von "Guerilla Knitting" verkleideten Äste, die zum Teil freistehend, zum Teil zu Motivgruppen zusammengefasst sind. So entsteht eine neue Sicht auf die Zweige, die an mit Bast überzogene Geweihe erinnern. Witzig ist auch eine Palisade aus Hopfenstrünken, die mit Strickschnüren verkleidet sind.
Andrea Unterstraßer kombiniert Natur und Maschenhandwerk und schafft damit Neues. Eine spannende Geschichte, auch wenn sie dem Betrachter dabei Konzentration und Zuwendung abverlangt.
Die Künstlerin schloss 1998 ihr Studium an der Kunstakademie in München ab. Es folgten ein Arbeitsaufenthalt auf Capri und von 1995 bis 2009 verschiedene Stipendien, die sie wiederum nach Italien aber auch nach New York führten. Ausstellungen in Berlin, Carcassonne, New Jersey und mehrfach in München sind Teil ihrer Biografie. Nun reiht sich also der raum02 ein.
Ein Besuch der Ausstellung ist nur noch nach Absprache möglich.
Kontakt unter www.raum-muehldorf.de.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen